Unser Darm ist besiedelt von Billionen von Bakterien.
In und auf unserem Körper befinden sich zehnmal mehr Mikroorgansimen, als wir Körperzellen besitzen. Das Mikrobiom bezeichnet die Summe aller Arten von verschiedenen Bakterien, die in uns zusammenleben.
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Zunächst einmal sollte man wissen, dass die Zusammensetzung des Mikrobioms von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Jeder hat mehr als 150 verschiedene Bakterienspezies in seinem Darm. Etwa die Hälfte aller Darmbakterien ist in jedem Menschen gleich, der Rest jedoch so individuell, wie der Mensch selbst.
Warum ist das so?
Dein Mikrobiom wird davon beeinflusst, wo und wie du geboren wurdest (vaginal vs. C-Schnitt), was deine Mutter während der Schwangerschaft gegessen hat, wie du als Säugling gefüttert wurdest, was du jetzt isst aber auch solche Faktoren wie Schlaf, Stress oder Umweltbedingungen. Auch die Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika spielt eine wichtige Rolle. (1*)
Doch welche Arten von Darmbakterien gibt es?
Grundsätzlich gibt es sowohl gute als auch schlechte Darmbakterien.
Die schlechten Darmbakterien werden als Kolibakterien oder Fäulnisbakterien bezeichnet und sie erzeugen toxische Stoffe im Darm und können zu Durchfall und Darmbeschwerden führen.
Die guten Bakterien hingegen bezeichnet man als Probiotika, zu ihnen zählen z.B. Laktobakterien und Bifidobakterien. Sie fördern eine gesunde Darmflora und Verdauung und sind dafür verantwortlich, dass der Mensch die richtigen Nährstoffe und Vitamine aus der Nahrung aufnehmen kann.
Beide Arten von Darmbakterien sollten immer in einem angemessenen Verhältnis zueinanderstehen, wobei der Anteil der Probiotika deutlich überwiegen sollte.
Ist das nicht der Fall und die schlechten Bakterien haben weite Teile des Darms besiedelt, so können neben Verdauungsbeschwerden auch weitere Beschwerden auftreten, die auf den ersten Blick kaum mit dem Darm in Verbindung gebracht werden. Dazu zählen Konzentrationsschwäche, Leistungsabfall, Müdigkeit oder Herzschmerzen.
Bakterien sind auch eng mit Erkrankungen des Immunsystems (Autoimmunerkrankungen) und mit unserer emotionalen Gesundheit wie Depressionen, neurodegenerative Erkrankungen verknüpft. (3*)
Eine gute Darmflora ist extrem wichtig, denn sie ist dafür verantwortlich, dass keine Schadstoffe an deinen Körper weitergegeben werden. Ein gesundes Mikrobiom ist ein vielfältiges Mikrobiom. Die Zusammensetzung des Darmmikrobioms lässt sich zum größsten Teil über die Ernährung beeinflussen.
Verschiedene Bakterien gedeihen auf verschiedenen Arten von Lebensmitteln. Wenn du also Pizza und Pommes fütterst entwickeln sich bei dir Bakterien, die eben dieses Essen mögen aber eben keine, die grünes oder fermentiertes Gemüse mögen. Und diese Pizza-Bakterien tun, was sie können, um das nächste Mal gefüttert zu werden. Wie? Indem sie Belohnungssignale an dein Gehirn senden, wenn du ihre Lieblingspizza isst.
Pizza-YES! Döner-YES! Gemüse- nee! Und das wiederum steigert deinen Heißhunger auf solches Essen (2*)
Es gibt Lebensmittelarten, die die Gesundheit deines Darmmikrobioms verbessern.
Diese Arten von Lebensmitteln können in zwei Gruppen eingeteilt werden:
PRObiotika & PREbiotika.
PRObiotika
Wenn wir probiotische Lebensmittel essen, spricht fermentiertes Gemüse in Rohkostqualität oder fermentierte Getränke trinken wie Kombucha, Milchkefir, Wasserkefir, Kwass fördern wir mit denen die Erhöhung der Vielfalt unseres Mikrobioms. Damit wird eine Umgebung geschafft, die für schädliche Bakterien schwieriger zu kolonisieren ist. Besonders nach Magen-Darm-Infektionen oder einer Antibiotika „Kur“, braucht unser Darmmikrobiom eine neue Besiedelung von guten probiotischen Bakterien.
PREbiotika
Damit die guten Bakterien (Probiotika) in unserem Darm genährt werden und sich vermehren können, müssen wir diese füttern und Prebiotika konsumieren.
Prebiotika gedeihen auf Komponenten von Ballaststoffen.
Westliche Diäten sind in der Regel voll von verarbeiteten Lebensmitteln. Wenn wir den Bakterien nicht genügend Ballaststoffe zur Verfügung stellen, kann dies dazu führen, dass sie versuchen, ihre Nährstoffe zu erhalten, indem sie die schützende Schleimschicht essen, die unseren Darm auskleidet, was viele unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen kann. Indem wir viel frisches Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte essen, versorgen wir unsere "guten" Bakterien mit allen Ballaststoffen und Nährstoffen, die sie brauchen, um gut zu funktionieren. Hier sind Beispiele für lösliche Ballaststoffe: Vollkornreis, Hülsenfrüchte, Nüsse, Leinsamen, Früchte wie Äpfel, Blaubeeren und Orangen. Karotten, Sellerie, Artischocken, Knoblauch, Zwiebel, Porree, Banane, Brokkoli, Kohl und andere Gemüsesorten gehören auch dazu.
Die guten Bakterien tun aber noch eine andere Arbeit. Sie sind in der Lage unserem Körper bei der Entgiftung von Chemikalien zu helfen. Von welchen?
Bisphenol A
Schwermetallen
Pestiziden
toxischen Nahrungsmitteln mit unverdaulichen Proteinen
Heterozyklischen aromatischen Aminen dh. organischen Verbindungen, die sich beim Erhitzen von Fleisch und Fisch aus Aminosäuren, Kohlenhydraten und Kreatinin bilden (4 *)
Quellen
http://www.heilpraktiker-heitland.de/diagnostik/untersuchungsprofile-bei-magen-darmerkrankungen/das-darmmikrobiom/
https://www.mindbodymicrobiome.com/single-post/2017/01/18/Gut-Microbes-Your-Health-101
https://www.brain-effect.com/magazin/darm-gehirn
http://www.greenmedinfo.com/blog/7-ways-probiotics-help-you-detoxify-your-health
Foto
http://www.greenmedinfo.com/blog/7-ways-probiotics-help-you-detoxify-your-health
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